Achte MINT-Rallye am „Goethe“ - Unternehmen kommen in Kontakt mit potentiellen Nachwuchskräften

Achte MINT-Rallye am „Goethe“ - Unternehmen kommen in Kontakt mit potentiellen Nachwuchskräften

IBBENBÜREN April 22 - Nachdem im letzten Schuljahr die MINT-Rallye nur online stattfinden konnte, hatten elf Unternehmen und Institutionen aus der Region jetzt wieder die Gelegenheit, sich der Jahrgangsstufe 9 des Goethe-Gymnasiums persönlich vorzustellen. So konnten die Jugendlichen jeweils vier Workshops aussuchen, um einen Vormittag lang in Kleingruppen u.a. Ausbildungsberufe in den Sparten Mechatronik, Feinwerktechnik, Chemieingenieurwesen sowie technisches Produktdesign zu erkunden und die Fachbereiche Elektrotechnik und Informatik der FH Münster kennenzulernen.

Nach der Begrüßung durch Schulleiter Lars Buchalle, der das schon traditionelle Projekt in Kooperation mit dem zdi-Zentrum Kreis Steinfurt („Zukunft durch Innovation“) als wichtigen Baustein der Berufsorientierung würdigte, erweckten die praxisnahen Angebote erneut großes Interesse. So entschied sich beispielsweise Leni Bolsmann (9b), in die Rolle einer KFZ-Mechatronikern zu schlüpfen. Unter der Anleitung von Mitarbeitern aus dem Autohaus Siemon lernten sie und ihre Mitschüler, wie man Fahrzeugflüssigkeiten kontrolliert und füllt, Starthilfe gibt oder einen Reifen wechselt. „Ich wollte einen Beruf kennenlernen, der klassischerweise noch eher Männern zugeschrieben wird. Außerdem habe ich heute etwas Alltagtaugliches gelernt und könnte mir bei einer Panne selbst helfen,“ so die Fünfzehnjährige augenzwinkernd.

Auch die anderen Jugendlichen hoben in ihren Feedback-Bögen insbesondere Angebote positiv hervor, in denen sie selbst aktiv sein konnten. Mit Vertretern der Wiewelhove GmbH ummantelten sie Schokolinsen analog zu Tabletten, die sie sich anschließend schmecken ließen. Auch die Programmierung kleiner Roboter im Workshop der Fachhochschule Münster oder Rollenspiele, bei denen sie sich als Kundenberater der Sparkasse erprobten, kamen gut bei den Gymnasiasten an.  

Auf schulischer Seite zeigte sich Matthias Block, der für die Berufsorientierung zuständig ist, sehr zufrieden: „Einige Schülerinnen und Schüler haben neue Ideen für die anstehenden Praktika gewinnen können und schon Kontakte geknüpft.“ Auch Carla Behrens, Koordinatorin des MINT-Bereichs am Goethe-Gymnasium, hob angesichts der Rückmeldungen der Jugendlichen die Bedeutung des Tages hervor: „Das zdi hat uns gelobt, dass wir wegen der Corona-Pandemie als einzige Schule das Projekt im letzten Jahr wenigstens digital durchgeführt haben, aber die Evaluation zeigt, dass praktische Erfahrungen nicht zu ersetzen sind, da sie heute nicht nur Spaß gemacht haben, sondern auch informativ waren und einen guten Einblick in mögliche Ausbildungsberufe erlaubten.“

Die Projektkoordinatorin Linda Wiechers vom zdi-Zentrum bestätigte genau diese Zielsetzung: „Seit der ersten MINT-Rallye im Jahr 2014 hat sich das Konzept als wichtiger Bestandteil der Berufs- und Studienorientierung im Kreis Steinfurt etabliert. Die Nachfragen der Schulen und Unternehmen haben stetig zugenommen. So plant das zdi-Zentrum Kreis Steinfurt für das Jahr 2022 insgesamt 13 MINT-Rallyes und stellt damit einen neuen persönlichen Rekord auf. Das Projekt geht auf eine Gemeinschaftsoffensive des Landes NRW zur Förderung des naturwissenschaftlichen und technischen Nachwuchses zurück und gilt als Vorzeigebeispiel für andere Kreise.“ Ihre Kollegin Lena Volkerts ergänzte: „Viele Unternehmen sind von Anfang dabei, weil sie die Chance nutzen, Facharbeiterinnen und Facharbeiter in der Region zu halten.“ Für das „Goethe“ war es auch in diesem Durchgang eine rundum gelungene Veranstaltung.

Kerstin Hannemann